Heft 2 / 1997: Rost, Roben und Reformen Alternativen für die Justiz |
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Rost, Roben und Reformen | |
Alternativen für die Justiz |
Der Anspruch ist so hoch, daß seine Umsetzung fast unmöglich scheint:
Justiz soll das Zusammenleben, die Konflikte und die Umwelt der Menschen
organisieren. Nach abstrakten Regeln, aber doch im Einzelfall gerecht,
wird vor allem und zu allem eine richtige Lösung erwartetet. Dies ist
zuvorderst ein Problem des materiellen Rechts: Die Verfassung und die
Gesetze geben einen Rahmen vor, der das inhaltliche Ziel bestimmt. Nur
ist das ja eben so einfach nicht. Die einen entscheiden sich gegen den
gesetzlichen Rahmen, anderen ist er unbekannt und die meisten verstehen
ihn unterschiedlich oder gar nicht. Recht ist eben im hohen Maße von dem
Verfahren seiner Umsetzung durch die Justiz abhängig. Es gibt letztlich
kein Recht ohne Justiz. Um so beachtenswerter ist es, daß trotz der ständigen
Veränderung des materiellen Rechts die Justiz weitgehend reformimun geblieben
ist. Offensichtlich wird ihr sogar noch mehr zugetraut: Seit Jahrzehnten
wird Verantwortung aus der Politik auf die Justiz übertragen, selbst fortschrittliche
Kräfte instrumentalisieren die Justiz zur politischen Auseinandersetzung.
Ist dies eine andere, gefährlichere Form der in-haltlichen Überlastung
der Justiz? Eure Reds
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